Werden die Kinder beim Homeschooling nicht „unter einer Käseglocke“ (d.h. isoliert) gehalten, und dadurch nicht ausreichend sozialisiert?
Das ist wahrscheinlich eine der am häufigsten gestellten Fragen. Meist wird sie als Tatsache festgestellt, d.h. schließt gleich einen Vorwurf mit ein.
Man müsste zunächst die Gegenfrage stellen, was man unter einer ‚guten Sozialisierung‘ versteht. Versteht man darunter ein Kind, das alles mitmacht, was seine Kameraden machen? (Heutzutage würde das bedeuten, dass eine Gruppe von Jugendlichen beieinander steht und alle in ihr Smartphone starren! – gut sozialisiert!?)
Tatsache ist: Die Gefahr, dass die Kinder ungenügende oder für ihre Entwicklung ungünstige soziale Kontakte haben, ist unabhängig von der Bildungsform. Wesentlich ausschlaggebender ist, was die Eltern über die Bedeutung von Beziehungen zu anderen Menschen vermitteln und vorleben. Die Frage sind also eher: ist die Familie offen? hat sie viele Kontakte? investieren alle in der Familie in andere Menschen?
Die meisten Eltern, die Homeschooling machen, legen gerade besonderen Wert auf Beziehungen, und zwar nicht nur zu Gleichaltrigen (der ‚Peer group‚) – wie an der Schule üblich -, sondern zu möglichst unterschiedlichen Menschen, verschiedenen Altersgruppen, Nationalitäten und sozialen Gruppen.
Hier ermutigen wir als Verein die Familien, grundsätzlich ein offenes Haus zu haben, gastfreundlich zu sein, Freundschaften zu anderen Familien aufzubauen und sich mit ihnen regelmäßig zu treffen, die Kinder in diversen Vereinen (Sport, Musik) anzumelden, etc.
Das Resultat: in der Regel sind Homeschool-Kinder sehr gut, wenn nicht besser sozialisiert als an öffentlichen Schulen unterrichtete Kinder. Es ist auch durch mehrere Studien ist nachgewiesen, dass Homeschool-Kinder überdurchschnittlich stark in der Gesellschaft engagiert, z.B. in Vereinen aktiv etc. sind.
Für weitere Info siehe z.B. diese (englischsprachigen) Artikel: