Die Unzufriedenheit mit dem öffentlichen Schulsystem in den USA wächst anscheinend ebenso wie die Anziehungskraft des Homeschoolings. US-Bildungsforscher erwarten für die nächsten 10 Jahre eine ‚Flut‘ von Schülern, die zu Hause unterrichtet werden, da mehr und mehr Eltern einen Bogen um das öffentliche Schulsystem machen.
Dies zeigt ein kürzlich erschienener Bericht des Nachrichtenmagazins Education News1. Obwohl nur 4% aller Schulkinder in den USA zu Hause unterrichtet werden, ist ihre Zahl seit 1999 um 75% – und damit 7x schneller – angewachsen.
Etliche Mythen enttarnt
Über die Qualität der Ausbildung, die sie von ihren Eltern bekommen, muss man sich dabei keine Gedanken machen. Die präsentierten Daten zeigen, dass die Heimschüler bei Prüfungen Ergebnisse zwischen der 65. und 89. Perzentile erzielen, im Vergleich zur 50. Perzentile, die Schüler traditioneller Schulen erreichen. Darüber hinaus fehlen beim Hausunterricht die typischen ‚Kluften‘, die bei öffentlichen Schulen beobachtet werden können, die durch Unterschiede in den Geschlechtern, Einkommen oder ethnische Herkunft entstehen. Diese Daten überraschen umso mehr, wie der Bericht betont, wenn man berücksichtigt, dass die durchschnittlichen Kosten pro Schüler und Jahr mit 500-600 US$ deutlich unter den 10.000 US$ für einen Schüler an der öffentlichen Schule liegen.
Dies haben auch diejenigen erkannt, die verantwortlich dafür sind, Schüler der besten Schulen fürs College zu rekrutieren. Ein wesentlich größerer Anteil der Homeschooler schreibt sich bei Colleges ein und erzielt nach vier Jahren einen Abschluss. Spitzenuniversitäten – seien es das renommierte Massachusetts Insitute of Technology (MIT), die Harvard, Duke oder Standford University – rekrutieren aktiv Homeschooler.
Sozialisation? Kein Problem
Die Heimschüler bleiben auch bei den sog. ‚Sozialisationsgelegenheiten‘ nicht zurück. Diese hält man bekanntermaßen für einen entscheidenden Teil der traditionellen Schulumgebung, der damit allen fehlt, die keine Schule besuchen. Aber im Gegenteil waren die Homeschooler stärker sozial engagiert als ihre Altersgenossen und zeigten nach der Umfrage des National Home Education Research Institute eine „gesunde soziale, psychologische und emotionale Entwicklung und einen erfolgreichen Übergang ins Erwachsenwerden.“
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